Warum ist Prävention wichtig?

Viele Verhaltensweisen, die wir ein Leben lang zeigen, die guten wie schlechten, werden im Kindes-und Jugendalter erlernt. In dieser Zeit wird der Grundstein für eine gesunde Entwicklung gelegt. Dem Kindes- und Jugendalter fällt daher eine bedeutende Rolle bei der Verhütung von lebensstilbedingten Erkrankungen zu. Genau an dieser Stelle setzt der Präventionsradar an.

Um zu erforschen, welches Gesundheitsverhalten Kinder und Jugendliche in Deutschland heute zeigen und potentielle Risikofaktoren für ungesunde Entwicklungen frühzeitig identifizieren zu können, wurde vom IFT-Nord der Präventionsradar entwickelt. Dieser wird seit Herbst/Winter 2016/2017 jährlich an Schulen in Deutschland in Klassenstufen der Sekundarstufe I (5. bis 10. Klasse) durchgeführt. Die Studie hat epidemiologischen Charakter und stellt eine Kombination aus Quer- und Längsschnittuntersuchung dar. Sie wird von der DAK-Gesundheit gefördert.

Der Präventionsradar befasst sich thematisch mit verschiedenen Verhaltensweisen von Schülerinnen und Schülern, wie beispielsweise Mediennutzung, Mobbing, psychisches Wohlbefinden, Substanzkonsum, Bewegungsverhalten u.v.m. Des Weiteren werden zentrale Einflussfaktoren wie soziodemografische Faktoren erfasst.

Wer kann teilnehmen?

Der Präventionsradar ist eine deutschlandweite, sich jährlich wiederholende Befragung von Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 5 bis 10 an allgemeinbildenden Schulen. Pro Jahrgangsstufe muss mindestens eine Klasse pro Schule teilnehmen. Wünschenswert ist die Teilnahme der gesamten Sekundarstufe 1 über mehrere Jahre. Dann können Entwicklungen über die Zeit betrachtet werden. Die Teilnahme ist freiwillig.

Warum sollte eine Schule teilnehmen?

Alle teilnehmenden Schulen erhalten nach Abschluss der Befragung einen Schulbericht, der jahrgangsübergreifend einen Überblick über das aktuelle Gesundheitsverhalten und das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schülern gibt. Durch den Schulbericht kann jede Schule Problembereiche identifizieren und Angebote zur Gesundheitsförderung und Präventionsprogramme passgenau einsetzen.

Musterexemplar des Schulberichts 2022/2023

Zertifizierung

Jede teilnehmende Schule erhält ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme am Präventionsradar im jeweiligen Schuljahr.

Die Durchführung

  1. Sie melden Ihre Schule und die teilnehmenden Klassen online auf der Webseite des Präventionsradars an.
  2. Ab Oktober erhalten Sie die Unterlagen zum Einholen der Einverständniserklärung der Eltern und Durchführung der Befragung per Post zugesandt.
  3. Sie holen für die Schülerinnen und Schüler in den angemeldeten Klassen das Einverständnis zur Teilnahme von den Eltern ein.
  4. Sie führen die Befragung im Zeitraum vom 1.11.2023 bis 28.02.2024 in den angemeldeten Klassen durch. Den genauen Zeitpunkt wählen Sie für jede Klasse selbst. Die Durchführung einer Befragung im Klassenverband dauert nicht länger als eine Schulstunde.
  5. Nach Auswertung der erhobenen Daten erhalten Sie vom IFT-Nord einen individuellen Schulbericht.

Anmeldung und Teilnahme

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Der Fragebogen

Der Fragebogen ändert sich jährlich. Ausgewählte Fragen werden jedes Jahr wiederholt gestellt. Verschiedene Themen der Kinder- und Jugendgesundheit werden aufgegriffen. Dazu zählen u. a.

Datenschutz

Die Webseite zur Befragung wird auf einer PaaS-Infrastruktur betrieben. Die Server befinden sich ausschließlich in Rechenzentren innerhalb Deutschlands.

Weitere Informationen zum Datenschutz

Die Studie wurde von der Ethikkommission der Deutschen Gesellschaft für Psychologie als ethisch unbedenklich beurteilt. Die Aufsichtsbehörden der teilnehmenden Bundesländer prüfen das Vorhaben jährlich.

Grundsätzlich gilt: Einzelne Kinder und Jugendliche sind zu keinem Zeitpunkt von Schulpersonal, vom Förderer der Studie (DAK-Gesundheit) oder Dritten anhand der Ergebnisse zu identifizieren.

Warum erstellen sich die Schülerinnen und Schüler einen individuellen Code?

Der Präventionsradar ist eine Kombination aus Quer- und Längsschnittstudie. Insbesondere durch die längsschnittliche Analyse ist es möglich, Aussagen über auslösende Faktoren von Gesundheits- und Risikoverhalten zu machen und Effekte von Präventionsmaßnahmen einzuschätzen.

Zu diesem Zweck werden die Befragungsdaten mit individuellen siebenstelligen Codes versehen, die bei folgenden Befragungen identisch sind. Der Code wird aus unveränderlichen Angaben (z. B. Vornamen und Geburtstag) generiert. Die Schülerinnen und Schüler erstellen diesen Code eigenständig, wobei nur der endgültige Code und nicht die vollständigen Eingaben an das IFT-Nord übermittelt werden.

Da dem IFT-Nord keine Zuordnungsliste vorliegt und die erhobenen Daten der Schülerinnen und Schüler den Schulen nicht zugänglich sind, ist eine Zusammenführung von Personen und Befragungsdaten ausgeschlossen.

Finanzierung

Der Präventionsradar wird durch die DAK-Gesundheit finanziert. Daher entstehen für die Schulen keine Kosten.

Die DAK-Gesundheit nimmt zu keinem Zeitpunkt Einfluss auf die Gestaltung der Studie, auf die Sammlung, Analyse oder Interpretation von Daten, auf das Schreiben von Manuskripten und auf die Entscheidung, die Ergebnisse zu veröffentlichen.

Verwendung der Forschungsergebnisse

Die Daten werden in anonymisierter Form zu wissenschaftlichen Zwecken weiterverwendet. In den letzten Jahren wurden Artikel in verschiedenen Fachzeitschriften publiziert.

Publikationen zum Präventionsradar

Im Jahr 2023 dienten die Ergebnisse der Studie als Datengrundlage für die interministerielle Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona“ (IMA Kindergesundheit) der Bundesregierung (unter gemeinsamer Federführung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG)).

Weitere Informationen

Erfahren Sie mehr über die Studie.

Der Präventionsradar beim IFT-Nord
Der Präventionsradar bei der DAK Gesundheit
Methodische Hinweise zur Gewichtung [Deutsch][English]

Sie haben weitere Fragen rund um den Präventionsradar? Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf.